Artefakt und Erinnerung – Gesellschaftlicher Wandel von Bestattungs- und Erinnerungskultur. Am Beispiel Materialität und Trauer
Freitag, 28. Oktober 2022 im Georgensaal des Evangelischen Kirchenforums, Berlin Stadtmitte, Klosterstr. 66 (Hof der Parochialkirche), 10179 Berlin. Der Eintritt ist frei.
Anreise über die U-Bahn-Stationen »Klosterstraße«, U+S-Bahn »Alexanderplatz« oder U+S-Bahn »Janowitzbrücke«. Öffentliche Parkplätze sind nur begrenzt vorhanden.
In der Bestattungskultur lassen sich zahlreiche materielle Bezüge herstellen: Neben der dinglichen Ausstattung (z.B. Sarg, Grabstein) ist es vor allem der tote Körper, um den sich sepulkrale Zeremonien drehen. Er ist einerseits das Zentrum von Ritualen, wird aber andererseits durch die Beerdigung bzw. die Kremation unsichtbar gemacht. Lange Zeit wurden Körperreste als Reliquien verehrt in der katholischen Kirche bis auf den heutigen Tag. Derzeit zeichnen sich neue Formen der Aneignung und Bedeutungsaufladung menschlicher Überreste ab. Die Veranstaltung (Vorträge mit der Möglichkeit zur Diskussion) geht diesen Erscheinungsformen im Kontext von Sterben, Tod, Trauer und Gedenken nach, schaut auf aktuelle Trends und wagt den Blick über den Tellerrand des kulturellen Mainstreams.
Programm
10.30 – 10.35 Eröffnung (und Moderation: LEONIE SCHMICKLER)
10.35 – 10.40 Grußwort (FRANK RIPKA)
10.40 – 11.05 URSULA ENGELFRIED-RAVE (Koblenz): Moderne Reliquien
11.05 – 11.15 Kurze Pause
11.15 – 11.40 THORSTEN BENKEL (Passau): Abschiednahme und soziale Bindung
11.40 – 12.05 MIRIAM SITTER (Hannover): Die Bedeutung von hinterlassenen Gegenständen für Trauernde
12.10 – 13.10 Mittagspause (Verpflegung vor Ort)
13.15 – 13.40 MATTHIAS MEITZLER (Passau): Trauer – Objekt – Zeit
13.40 – 14.05 THOMAS KLIE (Rostock): Materialität und Präsenz. Eine Zwischenbilanz
14.05 – 14.15 Kurze Pause
14.15 – 14.40 MAKOTO KASHIWABARA (Berlin): Elemente der Trauerkultur Japans
14.40 – 15.05 PATRIK BUDENZ (Berlin): Tatortfotografie. Der tote Körper als Objekt
Im Anschluss: Möglichkeit der Führung durch die Krypta der Parochialkirche.
Die Beteiligten
Dr. Thorsten Benkel ist Akademischer Oberrat für Soziologie an der Universität Passau.
Patrik Budenz ist freischaffender Fotograf mit mehreren Fotoserien zum Thema Tod.
Dr. Ursula Engelfried-Rave ist Vertretungsprofessorin für Soziologie an der Universität Koblenz-Landau.
Makoto Kashiwabara M.A. ist Internationaler Koordinator an der Charité Universitätsmedizin Berlin.
Prof. Dr. Thomas Klie ist Professor em. für Praktische Theologie an der Universität Rostock.
Matthias Meitzler M.A. ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt »Artefakt und Erinnerung« an der Universität Passau.
Leonie Schmickler B.A. ist Mitarbeiterin im Forschungsprojekt »Artefakt und Erinnerung« an der Universität Passau.
Dr. Miriam Sitter ist Vorsitzende im LÖWENZAHN-Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. (Hannover).
Die Referenten haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Publikationen zur Trauer- bzw. Bestattungskultur und zum Wandel im Umgang mit Sterben, Tod und Gedenken vorgelegt. Unter Ihnen befinden sich die führenden Experten dieser Felder im deutschsprachigen Raum.